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Primare L20 Standlautsprecher
Die Primare L20 Standlautsprecher sind nun der – vorerst – letzte Teil zur Aufwertung meiner HiFi Anlage. Diese Lautsprecher aus einer Schwedischen Manufaktur habe ich über eine Onlineplattform gebraucht erworben. Lobend zu erwähnen hierbei ist insbesondere die wirklich große aussergewöhnliche Mühe, die sich der Verkäufer gemacht hat. Nochmal vielen Dank dafür Tom, falls Du dieses hier lesen solltest.
Kurz zu den
Technischen Daten
Die Primare L20 sind Bassreflexboxen nach dem 2,5 Wege Prinzip. Bi-Wiring ist möglich. Der Frequenzgang liegt bei 42 Hz – 22 KHz. Belastbar sind sie bis 150 Watt Musikbelastbarkeit. Sie sind 90 cm hoch und wiegen ca. 15 Kilo/Stück.
Die Firma Primare ist eher für seine Verstärker bekannt, hat aber auch einige Boxen auf den Markt gebracht. Leider findet man dazu recht wenig im Netz.
Rückblick
Nachdem ich mich durch einen Funkerkollegen wieder mehr mit HiFi und Musik beschäftigt habe, kaufte ich mir ja ein zweites Lautsprecherpaar. Anschließend richtete ich mir ein Apple Music Benutzerkonto ein und als letztes vor diesen Boxen, kaufte ich mir einen neuen Verstärker. Der Hörtest hat mich nur bedingt überzeugt, was mich zu dem Entschluss führte meine über 25 Jahre alten Quadral Orkan so langsam in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken und mir neue anzuschaffen. Übrigens, die Quadral hatte ich damals mit dem Pioneer Verstärker zusammen gekauft. So ist es nur Recht, wenn beide gemeinsam in die Rente gehen.
Im Denon Bericht hatte ich ja schon angedeutet, das ich nach Boxen Ausschau halte. Ich hatte auch schon einige in der Beobachtungsliste. Die hier nun vorgestellten Primare waren ganz in der Nähe verfügbar und zu einem Preis der noch im Rahmen meines Budgets lag. So schrieb ich den Verkäufer also an und erhielt auch umgehend Antwort. Schnell einigten wir uns auf einen Termin zum Probehören und kurz darauf waren die Boxen in meinem Auto.
Anders als beim Verstärker waren die Boxen schnell angeschlossen und bereit für den
Hörtest
Wieder griff ich auf meine Playlist zu, die ich für solche Zwecke bereits ja schon erstellt hatte. Erweitert habe ich diese um Stücke bei denen ich im Internet nach der Frage „Welche Musikstücke zum testen einer HiFi Anlage?“ gesucht habe. Die Quadral Argentum habe ich natürlich hierfür – vorerst -nicht mitlaufen gehabt.
Weniger Bass als die Quadral, das war nach den ersten Stücken mein Resümee. Aber ist das auch wirklich so? Ist es nicht der – bei vielen ja so beliebte – „Badewannensound, den ich da vermisst habe? Also noch mal einen weiteren Testlauf. Nein, der Bass ist da, trockener und – tatsächlich – nicht ganz so präsent wie bei den Quadral, dafür wesentlich präziser. Insbesondere bei Caroline Lavelle mit ihrem Stück „Dream of Picasso“ war das heraus zu hören, ebenso bei „Angel“ von Massive Attack. Die bessere Auflösung fand sich bei vielen Stücken, „Bouree“ von Jon Lord, „My blue star“ von Friedemann, „Knock out“ von Charly Antolini, „Raum“ von Tangerine Dream und „Perfect Sense Pt.1“ von Roger Waters um nur einige zu nennen.
Nun wollte ich es aber noch genauer wissen und bestellte mir noch mal Lautsprecherkabel. So hab ich die Möglichkeit die Primare und die Quadral im Umschalttest gegeneinander antreten zu lassen.
Direkter Vergleich Quadral Orkan vs. Primare L20
Zuerst – da es schon spät war als ich mit dem verlegen der Kabel fertig geworden bin – nur in Zimmerlautstärke. Die Quadral haben auf jeden Fall mehr Druck, sprich sie sind insgesamt ein wenig lauter. Das „klingt“ natürlich erst einmal subjektiv besser. Die Unterschiede stellten sich aber schnell heraus. So hörte ich bei „My blue star“ von Friedemann, nicht nur mehr Details, auch die Auflösung der einzelnen Instrumente war mit den Primare wesentlich besser. Stimmen setzten sich wesentlich besser von den Instrumenten ab, was insbesondere bei „Come away with me“ von Norah Jones, „Still waters run deep“ von Carolin No und „Banks of the Nile“ von Caroline Lavelle deutlich wurde. Der Bass kam merklich trockener und präziser rüber Gut zu hören bei „Private investigation“ von den Dire Straits, und „Dream of Picasso“ ebenfalls von Caroline Lavelle. Die Trennung mehrerer Sänger konnte man hervorragend bei „Voices in the rain“ von Flying Circus feststellen.
Nun noch aber mal mit etwas gehobener Lautstärke
Los ging es mit dem „Boxenkiller Knock out“ von Charly Antolini. Ganz deutlich mehr Räumlichkeit. Das Schlagzeug war präziser und differenzierter. Auch bei „Between two points“ von Davis Gilm ore war das deutlich heraus zu hören. Die Stimme seiner Tochter Romany hob sich von den Instrumenten wesentlich besser ab. Noch mal „My blue star“ von Friedemann – die Quadral klingen gegenüber der Primare immer ein bisschen dumpfer. Alles in allem wurde mir hier bestätigt, was ich auch schon bei gemäßigter Zimmerlautstärke feststellen konnte.
Bi-Wiring
Bi-Wiring ist ja mit dem Primare möglich und natürlich habe ich das auch ausprobiert. Subjektiv bringt es tatsächlich eine leichte Verbesserung. Allerdings habe ich ja noch die Quadral Argentum als zusätzliches Lautsprecherpaar und beides geht nicht. Somit habe ich mich entschieden die Primare doch im Single-Wiring Modus zu betreiben und die Quadral weiter mitlaufen zu lassen, was insbesondere bei ganz leiser Musik vorteilhaft ist.
Fazit zu den Primare L20 Standlautsprecher
Eine Anschaffung die sich wirklich gelohnt hat. Sicher sind die weit über 25 Jahre alten Quadral nicht schlecht, sie machen immer noch eine gute Figur. Aber in Sachen Auflösung und Detailreichtum spielen sie in einer anderen Liga als die Primare. Auch was den Bass betrifft, so kann ich nach dem direkten Vergleich nur meine Aussage vom Einzelhörtest bestätigen. Trockener und präziser. Die Quadral dagegen wirken etwas „schwammig“!
300.-€ habe ich übrigens für die Primare bezahlt.